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Transidentität „Selbstliebe vs Implantate“

Aktualisiert: 12. Juli 2023

Dies ist eine persönliche Betrachtung zum Einsatz von Silikonimplantaten bei Transidentität Mann zur Frau.


Bei Transidentität findet leider fast immer ein Brustaufbau mit Implantaten statt. Ich will hier richtig und vollständig aufklären, damit alle Frauen sich über die Gefahren von Implantaten bewusst werden, und hoffentlich ohne Implantate die Angleichung vollenden können.

Hier wird nur die Angleichung Mann-zu-Frau behandelt, natürlich gibt es weitere Einsatzmöglichkeiten für andere Implantate, denen hier jedoch keine Beachtung geschenkt werden kann.



Einige Begrifflichkeiten kurz erklärt:


Mann Z Frau

Was versteht man unter Transidentität?

Es handelt sich um Menschen, bei denen das gefühlte Geschlecht und das körperliche Geschlecht, mit dem sie auf die Welt gekommen sind, nicht zusammenpassen. Mehr könnt Ihr HIER erfahren:


Ist Transidentität angeboren?

Danach ist Transidentität eine angeborene Variante der geschlechtlichen Identität von Menschen, bei der die Geschlechtsidentität mit dem zugewiesenen Geschlecht nicht übereinstimmt. „Die genauen Ursachen verschiedener Varianten geschlechtlicher Identität sind nicht klar.


Wie fühlt sich Geschlechtsdysphorie an?

(Als Dysphorie wird eine Störung des emotionalen Erlebens bezeichnet)

Genderdysphorie ist gekennzeichnet durch eine starke, anhaltende geschlechtsübergreifende Identifikation, die mit Angst, Depression, Reizbarkeit und oft dem Wunsch, als ein anderes Geschlecht als dem bei der Geburt zugewiesenen, zu leben, verbunden ist.


Hormontherapie bei Transsexualität:

Ein wichtiger Schritt in der Behandlung der transsexuellen Personen ist die Hormonbehandlung. Dabei bekommen die Personen die Geschlechtshormone des jeweils anderen Geschlechts verabreicht. Transfrauen, also Mann-zu-Frau-Transsexuelle, bekommen ein Östrogen-Präparat. Der dringende Rat ist ebenfalls auch hier: Keine Selbstmedikation - es ist ein weitreichender Eingriff in den Körper. Hier findet Ihr mehr Informationen.

Wie viele Menschen bereuen ihre „Geschlechtsumwandlung“? (1)

Bislang gibt es nur wenige Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, wie viele der als Transgender Identifizierten zu einem späteren Zeitpunkt ihre Transition bereuen oder rückgängig machen wollen. Grundsätzlich wird der Anteil derjenigen, die eine Detransition vornehmen, mit 0,5 % bis 3 % als sehr niedrig angegeben. Leider finde ich hierzu keine verlässliche Dokumentation im Netz. Eine große Bitte: überprüfen Sie immer wieder Ihre Gefühle, probieren Sie es aus, wie es sich im anderen Geschlecht lebt, erst wenn Sie sich wirklich sicher sind, machen Sie es, aber bleiben und werden Sie dadurch gesund. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpp) nannte 2018 auf ihrer Website die Unterschiedlichkeiten:



Medizinische Klassifikation von Transmenschen


Zitat:

Die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD):

Die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD, englisch: International Classification of Diseases) ist ein internationales Diagnoseklassifikationssystem, das seit 1948 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO, englisch: World Health Organization) herausgegeben wird. Seitdem wurde die ICD mehrmals überarbeitet.

Die Diagnose "Transsexualität" (302.5) tauchte erstmals in der ICD-9 (1975) auf. Transsexualität wurde darin den "Sexuellen Verhaltensabweichungen und Störungen" zugeordnet. Die 1990 überarbeitete und bis zum 1. Januar 2022 gültige ICD-10 bezeichnet Transsexualismus (F64.0) als "Störungen der Geschlechtsidentität" (F64) und ordnet sie allgemein den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (F 60 - F69) zu.


Die ICD-10 unterscheidet insgesamt fünf Formen der "Störungen der Geschlechtsidentität":

Die Diagnose "Transsexualismus" wird in der ICD-10 beschrieben als "der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechts zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit dem Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen. Durch die Zuordnung des "Transsexualismus" zu den "Störungen der Geschlechtsidentität" wird diese Identitätsform pathologisiert.

Im Zuge der Überarbeitung der ICD hat die zuständige Arbeitsgruppe (Working Group on Sexual Disorders and Sexual Health) empfohlen, die Kategorie Transsexualismus (F64.0) als Geschlechtsinkongruenz, d. h. als eine Nichtübereinstimmung der Geschlechtsidentität mit den Geschlechtsmerkmalen des Körpers, im Jugend- und Erwachsenenalter neu zu konzipieren. Auch die Kategorie Störung der Geschlechtsidentität im Kindesalters (F64.2) soll in Geschlechtsinkongruenz im Kindesalter umbenannt werden. Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe dafür plädiert, die Geschlechtsinkongruenz nicht länger den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen zuzuordnen, sondern stattdessen in einem neuen Kapitel "Probleme/Zustände im Bereich der sexuellen Gesundheit " zu verorten. Am 18. Juni 2018 ist die finale Fassung der neuen Internationalen Klassifikation der Krankheiten, die ICD-11, vorgestellt worden. Im kommenden Jahr wird die World Health Assembly über diese neue ICD-11 abstimmen, die dann am 1. Januar 2022 in Kraft treten soll.

Zitat Ende


Dadurch ist m.E. jedoch nichts besser geworden. Die Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen sind häufig weit ausgeprägt, so dass es dadurch immer wieder zu Fehlentscheidungen kommt, die nur durch eine umfangreiche Therapie ausgeschlossen werden können.



Als nächstes möchte ich die unterschiedlichen Operation nennen:


Brustchirurgie Mann-zu-Frau:

Ein bedeutender Schritt für die Feminisierung der Transfrauen stellt die Brustchirurgie dar. Essentiell ist es in diesem Zusammenhang, die Unterschiede der weiblichen und männlichen Brust zu verstehen und entsprechend ein individuell angepasstes chirurgisches Konzept zur Feminisierung im Brustbereich zu erstellen.

Hier ist nicht nur der individuelle Wunsch der Patientin hinsichtlich Größe und Form von Relevanz – ebenso müssen die anatomischen Unterschiede der männlichen und weiblichen Brust ausgeglichen werden.

Ein ausführliches Beratungsgespräch sowie eine genaue Analyse der Brustform sowie des Brustwarzensitzes führt sodann zur richtigen Wahl des Operationsverfahrens. Im Allgemeinen erfolgt eine Brustvergrößerung mittels Silikonimplantaten – manchmal erfolgt zuvor die Implantation eines Brustexpanders.

In einigen Fällen wird ein Brustaufbau durch Eigenfett als empfehlenswert genannt.


Geschlechtsangleichende Operation: Bei der ersten Operation erfolgt die Entfernung von Schwellkörpern und Hoden, Bildung der Neovagina, Kürzung der Harnröhre und Bildung der Neoklitoris aus der Eichel. Die zweite Operation dient der Korrektur der Schamlippen, der Erweiterung des Scheideneingangs und dem Aufbau eines Schamhügels. Meine weitere Maßnahmen zur Angleichung:

  • Logopädie

  • Nadelepilation der Barthaare Laserepilation des Oberkörper zwecks Haarentfernung

  • 120 Stunden Psychotherapie

  • Namens & Personenstandsänderung nach Transsexuellen Gesetz (TSG)

(schon die Bezeichnung „Transsexuell“ ist hier völlig unangebracht, denn es geht hier nicht um Sexualität sondern um das Geschlecht).


Das Thema Gesichtsfeminisierung und Stimmband-OP wird hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt, ich habe zu diesen Themen keine Gespräche geführt oder Informationen eingeholt, da diese Eingriffe für mich nicht zur Diskussion standen.


„Für viele meiner Leidensgenossinnen stellen mitunter alle Operationen eine Notwendigkeit dar.“

ABER: Ich bin mir natürlich bewusst „wir“ sind hier bei Krank durch Brustimplantate - Wir helfen e.V. Der Wohl schwierigste Weg, den wir gehen müssen, ist der Weg zur Selbstliebe.

Brustimplantate tragen Frauen/Transgender aus allen Gesellschaftsschichten, Berufen, Nationen, Jahrgängen und mit verschiedensten Intentionen, die zu dieser Entscheidung geführt haben. Kaum jemand mit sog. "Billigimplantaten" und nur wenige Frauen, die das bei diesem Thema erwartete Klischee bedienen.

Ich habe mit Hilfe meiner Therapeutin zu einer für mich ungeahnten Stufe meiner Selbstliebe gefunden. Ich möchte hier an dieser Stelle meiner Therapeutin Frau Förtsch in Herne danken, diese Frau hat in meinem Herzen einen besonderen Platz eingenommen.

Hier findet Ihr viel mehr über Selbstliebe


Wir alle müssen soviel durchmachen und wir nehmen so viel auf uns, wir müssen uns jedoch klar machen, dass viele Ärzte ein großes finanzielles Interesse haben und nicht vollumfänglich aufklären.


Es gibt eine Symptomliste, die immer wieder in Verbindung mit den Implantaten genannt werden. Falls eine oder mehrere Symptome bei Euch aufgetreten sind, holt euch Hilfe und lasst die Brustimplantate entfernen.

Häufig genannte und typische Symptome und Diagnosen in Erfahrungsberichten Zigtausender Betroffener findet Ihr hier: Symptome

Bitte schaut ebenfalls in unser Lexikon, dort werden die möglichen Erkrankungen kurz erklärt, viele weitere Begriffe sind dort aufgeführt, die in Zukunft wichtig sein könnten.

Ich jedenfalls bin eine glückliche Trans-Frau mit kleinen Brüsten, aber ohne Implantate.


Liebe Grüße Martina


©Martina Prange

(1) Das Geschlecht kann gar nicht umgewandelt werden, ich bevorzuge die Bezeichnung „Geschlechtsangleichung“

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